Der Havel-Radweg gehört zu den schönsten Flussradwegen Deutschlands und begleitet die Havel auf rund 370 Kilometern von ihrer unscheinbaren Quelle in der Mecklenburgischen Seenplatte bis zur beeindruckenden Mündung in die Elbe bei Gnevsdorf.
Die Route verbindet stille Naturidylle mit kulturellen Höhepunkten und führt durch vier Bundesländer – Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt. Charakteristisch für den Radweg sind die vielfältigen Landschaftsbilder: glasklare Seen, ausgedehnte Wälder, ruhige Flussabschnitte, historische Städte und immer wieder weite Auenlandschaften, die zum Verweilen einladen. Der Weg ist weitgehend flach, hervorragend ausgeschildert und eignet sich sowohl für gemütliche Genussradler als auch für mehrtägige Entdecker mit Gepäck.
Zur besseren Orientierung ist der Havel-Radweg in sechs Etappen unterteilt, die den natürlichen Verlauf des Flusses widerspiegeln und gleichzeitig sinnvolle Tagesdistanzen bilden. Von der ursprünglichen Quellregion im Müritz-Nationalpark führt die Route zunächst durch die wasserreiche Mecklenburgische Seenplatte, ehe sie über Fürstenberg und Oranienburg in den Berliner Raum gelangt. Weiter südlich prägen die historische Kulturlandschaft um Potsdam, die weiten Havelseen und schließlich das ruhige, authentische Havelland das Bild der Radreise. Die letzten Kilometer führen durch stille Auenlandschaften, bevor der Fluss sich majestätisch mit der Elbe vereint – ein stimmungsvolles Finale.
Ob für einzelne Tagesetappen oder als durchgängige Fernradtour: Der Havel-Radweg bietet einen abwechslungsreichen Mix aus Natur, Wasser, Kultur und Erholung und zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Flussrouten Norddeutschlands.
Ankershagen → Fürstenberg (Havel)
Vom Ursprung der Havel geht es durch die stille, seenreiche Landschaft des Müritz-Nationalparks bis in die Wasserstadt Fürstenberg. Natur pur mit vielen Wald- und Seeabschnitten.
Länge / Schwierigkeit: ca. 66–73 km, mäßig → gute Grundkondition empfohlen.
Fürstenberg (Havel) → Oranienburg
Die Route führt entlang der Havel durch Wälder, Kanäle und über Zehdenick weiter südlich Richtung Oranienburg. Abwechslungsreich zwischen Natur und ersten städtischen Bereichen.
Länge / Schwierigkeit: ca. 76 km, mäßig.
Oranienburg → Potsdam
Ein leichter Wechsel zwischen urbanem Umfeld (u. a. Berlin-Spandau) und idyllischen Uferwegen, bevor die Tour in Potsdams Kulturlandschaft endet. Viele Wasserblicke und gut ausgebaute Wege.
Länge / Schwierigkeit: ca. 66–67 km, mäßig.
Potsdam → Brandenburg an der Havel
Eine ruhige, naturbetonte Etappe entlang der Havelseen und durch weitläufige Auenlandschaften. Ideal für entspanntes Gleiten durch abwechslungsreiche Flusslandschaft.
Länge / Schwierigkeit: ca. 59 km, mäßig.
Brandenburg an der Havel → Rathenow
Ländliches Havelland, stille Flusspassagen und weniger touristische Abschnitte prägen diese etwas anspruchsvollere Etappe. Weite Landschaften sorgen für echtes Naturgefühl.
Länge / Schwierigkeit: ca. 65 km, laut Komoot als „schwieriger“ ausgewiesen (teilweise anspruchsvoller Untergrund oder mehr Höhenmeter).
Rathenow → Gnevsdorf
Zum Abschluss führt der Weg durch ruhige Auen, Dörfer und offene Felder, bis die Havel in die Elbe mündet. Eine landschaftlich reizvolle Schlussetappe mit großem Finale an der Mündung.
Länge / Schwierigkeit: ca. 70 km, mäßig.
Diese Etappe beginnt an der Havelquelle im Müritz-Nationalpark und führt durch eine stille, seenreiche Waldlandschaft. Die Route verläuft größtenteils auf ruhigen Naturwegen und bietet viele Gelegenheiten, Tiere zu beobachten und die unberührte Natur zu genießen. Unterwegs passiert man zahlreiche kleine Seen, Moore und lichte Wälder. In Fürstenberg erwartet dich eine charmante Wasserstadt mit historischen Gebäuden und maritimem Flair.
Länge / Schwierigkeit: ca. 66–73 km, mäßig → gute Grundkondition empfohlen.
Charakter: Start an der Quelle der Havel, durchquert die Seen- und Waldlandschaft der Mecklenburgischen Seenplatte. Natur pur — viele Seen, Wälder und ruhige Wege.
Highlights: Ursprüngliche Havel-Quelle, Seenlandschaften, Natur — ideal für Ruhesuchende und Naturfreunde.
Die Etappe führt entlang von Seen, Kanälen und Flussläufen, vorbei an Zehdenick und den Tonstichlandschaften. Der Wechsel aus Waldstücken, offenen Flächen und stillen Uferwegen macht diesen Abschnitt besonders abwechslungsreich. Die Strecke wird etwas belebter, je näher man Oranienburg kommt. Am Ziel bietet die Stadt interessante Sehenswürdigkeiten und eine gute Infrastruktur für Radreisende.
Länge / Schwierigkeit: ca. 76 km, mäßig.
Charakter: Übergang aus Seen- & Flusslandschaften in lebendigere Gebiete, teils durch Wälder, teils entlang der Havel über Zehdenick in Richtung Süden.
Highlights: Mischung aus Natur und Kulturlandschaften, erste Brücke von naturnaher Landschaft zu etwas dichter besiedelten Regionen.
Diese Etappe kombiniert Wasserlandschaften mit urbanen Eindrücken, denn sie führt teilweise durch Berlin-Spandau. Trotz Stadtnähe bleibt der Weg oft erstaunlich naturnah und folgt langen Uferabschnitten entlang der Havel. Immer wieder eröffnen sich schöne Blicke auf breite Flussarme und Seen. In Potsdam endet die Etappe in einer historisch und kulturell beeindruckenden Umgebung mit Parks und Schlössern.
Länge / Schwierigkeit: ca. 66–67 km, mäßig.
Charakter: Durch den nordwestlichen Berliner Raum (inkl. Stadtteil Spandau), vorbei an Seen und durch wasserreiche Landschaften bis nach Potsdam.
Highlights: Urban-natürliche Kombination — Seen, Havelufer, Nähe zu Berlin und dann Potsdam als kulturelles Zentrum.
Entlang der Havelseen führt diese Etappe durch ruhige, weite Flusslandschaften und grüne Auen. Der Weg ist angenehm zu fahren und bietet viele landschaftliche Highlights, darunter breite Wasserflächen und naturbelassene Ufer. Kleine Orte und Aussichtspunkte laden zu Pausen ein. Brandenburg an der Havel empfängt dich mit einer schönen Altstadt und seinem charakteristischen Stadtbild voller Inseln und Wasserarme.
Länge / Schwierigkeit: ca. 59 km, mäßig.
Charakter: Weiter entlang der Havel, durch Seen- und Flusslandschaften, grüne Natur, Flussauen und ruhige Abschnitte — deutlich ländlicher als der vorherige Abschnitt.
Highlights: Ruhige Havelauen, Naturerlebnis, Abwechslung zwischen Wasser, Wäldern und kleineren Orten.
Hier wird die Landschaft offener und ländlicher, geprägt von Feldern, Feuchtgebieten und ruhigen Havelabschnitten. Einige Wege können etwas anspruchsvoller sein, was diese Etappe abwechslungsreich macht. Es geht durch ein weniger touristisches, dafür sehr authentisches Havelland. Die Optik bleibt geprägt von Weitblicken und Natur – ideal für alle, die Ruhe genießen möchten.
Länge / Schwierigkeit: ca. 65 km, laut Komoot als „schwieriger“ ausgewiesen (teilweise anspruchsvoller Untergrund oder mehr Höhenmeter).
Charakter: Mischung aus ländlichem Havelland, Flussabschnitten und eventuellen anspruchsvolleren Wegteilen — weniger touristisch als die Seenregionen; mehr „echtes“ Havelland-Gefühl.
Highlights: Natur pur, ruhige Landschaft, vielleicht weniger Infrastruktur — dafür echtes Abenteuer.
Die finale Etappe führt durch stille Auen, kleine Dörfer und weitläufige Wiesenlandschaften. Der Fluss wird breiter, und die Landschaft öffnet sich zunehmend, bis die Havel schließlich in die Elbe mündet. Unterwegs bieten sich zahlreiche Naturbeobachtungsmöglichkeiten. An der Mündung erwartet dich ein eindrucksvolles Finale mit weiten Ausblicken über das Elb-Havel-Gebiet.
Länge / Schwierigkeit: ca. 70 km, mäßig.
Charakter: Letzter Abschnitt — mittelkräftige Strecke mit wechselnder Landschaft: Fluss, Auen, vielleicht Seen, Felder und ländliche Abschnitte. Die Havel nähert sich der Elbe, die Natur verändert sich Richtung Mündung.
Highlights: Abschluss der Tour, Natur- und Flusslandschaft, der „Zielmoment“ an der Mündung — ideal als Abschluss einer langen Radreise.
zu den Etappen des Havel Radweges
Wie lang ist der Havelradweg insgesamt?
Der Havelradweg verläuft auf rund 370 Kilometern von der Havelquelle in Ankershagen bis zur Mündung in die Elbe bei Gnevsdorf. Dabei folgt er dem Fluss in all seinen Formen – vom schmalen, fast unscheinbaren Bach im Norden bis zum breiten Strom im Süden. Durch diese natürliche Entwicklung bietet die Strecke einen sehr abwechslungsreichen Verlauf und zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich ein Fluss auf seiner Reise aussehen kann.
Für wen eignet sich der Havelradweg?
Dank seines überwiegend flachen Profils eignet sich der Havelradweg sowohl für Einsteiger als auch für geübte Freizeit- und Genussradler. Familien mit Kindern oder E-Bike-Nutzer profitieren von der guten Wegequalität und vielen ruhigen Abschnitten abseits des Straßenverkehrs. Auch für mehrtägige Reisen mit Gepäck ist der Radweg ideal, da Etappenlängen flexibel gewählt und problemlos an die eigene Kondition angepasst werden können.
Wie schwer sind die einzelnen Etappen?
Die Etappen sind größtenteils leicht bis moderat und gut zu bewältigen, da sie selten steilere Anstiege enthalten. Zwischen Brandenburg und Rathenow können einige Abschnitte etwas anspruchsvoller sein – etwa durch wechselnden Untergrund oder etwas längere Distanzen. Insgesamt bleibt der Radweg jedoch äußerst einsteigerfreundlich, ohne für erfahrene Radfahrer langweilig zu werden.
Wie ist die Beschilderung entlang der Strecke?
Die Beschilderung ist durchgehend gut und verlässlich, häufig mit dem blau-weißen Wellenlogo des Havelradwegs markiert. Zusätzliche regionale Wegweiser unterstützen die Orientierung, sodass man auch ohne GPS problemlos der Strecke folgen kann. Besonders in Brandenburg und rund um Potsdam ist die Beschilderung vorbildlich und macht spontane Abstecher oder Varianten einfach.
Kann man die Etappen flexibel anpassen oder abkürzen?
Ja, der Radweg ist ausgezeichnet ans Bahnnetz angeschlossen, sodass fast jeder Ort entlang der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Dadurch lassen sich Etappen verkürzen, überspringen oder verlängern – ideal für Familien oder Radreisende, die flexibel bleiben möchten. Auch Tagesausflüge oder die Rückfahrt zum Startpunkt lassen sich dank der guten Infrastruktur einfach organisieren.
Welche Landschaften erwarten mich entlang der Route?
Die Vielfalt der Landschaften ist eine der großen Stärken des Havelradwegs. Angefangen bei den klaren Seen und tiefen Wäldern der Mecklenburgischen Seenplatte führt die Strecke durch Flussarme, Kanäle und Seenlandschaften im Norden Brandenburgs. Rund um Berlin und Potsdam wechseln sich urbane Eindrücke mit großzügigen Parkanlagen und Flusslandschaften ab, bevor sich südlich davon die weiten Auen des Havellands öffnen. Je weiter man fährt, desto breiter und ruhiger wirkt der Fluss.
Gibt es besondere Sehenswürdigkeiten entlang der Etappen?
Der Havelradweg bietet eine Vielzahl kultureller und landschaftlicher Highlights. Dazu gehören die Wasserstadt Fürstenberg, die historischen Tonstiche bei Zehdenick, die barocken Anlagen rund um Oranienburg und natürlich das UNESCO-Weltkulturerbe von Potsdam mit seinen Schlössern und Gärten. Weiter südlich beeindrucken Brandenburg an der Havel mit mittelalterlicher Altstadt sowie die einsamen Auenlandschaften zwischen Rathenow und der Elbmündung. Zahlreiche Badestellen, Aussichtspunkte und Naturreservate machen die Tour zusätzlich reizvoll.
Wie stark ist der Radweg frequentiert?
Im Vergleich zu sehr bekannten Fernradwegen wie Elbe- oder Donau-Radweg ist der Havelradweg deutlich weniger überlaufen. Selbst in den Sommermonaten bleibt die Strecke angenehm ruhig, da sie viele naturbelassene Abschnitte durch abgelegenere Regionen führt. Dies macht ihn besonders attraktiv für alle, die entspannt und ohne Gedränge radeln möchten.
Welche Jahreszeit eignet sich am besten?
Die ideale Reisezeit liegt zwischen Mai und Oktober. Im Frühling blühen die Auenlandschaften und die Temperaturen sind angenehm; im Sommer bieten zahlreiche Seen und Badestellen eine willkommene Abkühlung. Der Herbst hingegen lockt mit warmen Farben und stilleren Abschnitten, da weniger Radfahrer unterwegs sind. Auch außerhalb der Hauptsaison ist der Radweg gut fahrbar, sofern das Wetter mitspielt.